Pay-per-Use License (Nutzungsbasierte Lizenzierung)

06.05.2025

Eine Pay-per-Use License (Nutzungsbasierte Lizenzierung) ist ein Lizenzmodell, bei dem Softwareanbieter Nutzungsgebühren exakt nach Verbrauch berechnen – etwa pro Nutzer, Transaktion, Verarbeitungszeit oder Funktionsaufruf. Im Gegensatz zu Pauschalmodellen zahlen Kunden nur für tatsächlich in Anspruch genommene Ressourcen.

Bedeutung im Softwareschutz-Kontext  

Im Softwareschutz und Lizenzmanagement dient dieses Modell der Kombination aus Monetarisierung und Piraterieprävention

- Flexible Monetarisierung: Ermöglicht skalierbare Einnahmen durch granulare Abrechnung. 

- Kontrolle unerlaubter Nutzung: Durch Echtzeit-Monitoring von Lizenznutzung und automatische Sperrmechanismen. 

- Marktgerechte Preisgestaltung: Anpassung an volatile Nutzungsmuster (z. B. saisonale Spitzen in der Cloud-Infrastruktur). 

Wichtige Komponenten 

Komponente

Funktion

Nutzungsmetriken

Messung von Verbrauchseinheiten (z. B. API-Aufrufe, Rechenzeit)

Lizenzserver

Zentrale Verwaltung und Überwachung von Lizenzen

Pay-per-Use-Counter

Speichert verbrauchte Einheiten (z. B. in Hardware-Dongles oder Cloud-Lizenzen)

Abrechnungs-APIs

Automatisierte Integration in Zahlungssysteme

Einflussfaktoren  

- Kundennachfrage: Immer mehr Unternehmen verlangen kostentransparente Modelle. 

- Technologie: IoT und KI erfordern dynamische Lizenzierung (z. B. Maschinen, die Software-Features je nach Betriebsstunden freischalten). 

- Regulatorik: DSGVO-konforme Nutzungsdatenerfassung wird zur Pflicht. 

Vorteile für Unternehmen und Nutzer

 

Praxisbeispiel 

Autodesk Fusion 360 bietet eine nutzungsbasierte Lizenz für CAD-Software: 

- Nutzer zahlen $15 pro Stunde für Premium-Features wie generatives Design. 

- Vorteil: Kleine Betriebe sparen Kosten, während Autodesk durch Mikrotransaktionen höhere Reichweite erzielt. 

Zukunft & Relevanz 2025+  

- Hybride Modelle: Kombination aus Subscription und Pay-per-Use. 

- KI-gesteuerte Preisanpassung: Dynamische Preise basierend auf Nutzungsprognosen. 

- IoT-Integration: Maschinenhersteller wie Siemens nutzen Pay-per-Use-Lizenzen.

Fazit

Das Pay-per-Use-Lizenzmodell ermöglicht eine flexible, nutzungsabhängige Abrechnung von Software und sorgt durch Echtzeit-Überwachung für Kostentransparenz und Schutz vor Lizenzmissbrauch. Es gewinnt angesichts wachsender Nachfrage nach skalierbaren, marktgerechten Lösungen und technologischem Wandel zunehmend an Bedeutung.

Autor:

Steffen Kätsch

Senior Consultant Lizenzmanagement

Steffen Kätsch ist Experte für Softwarelizenzierung und Compliance mit langjähriger Erfahrung in der Beratung von mittelständischen und großen Unternehmen.

Ausbildung: FH Aachen

Expertise: Lizenzmanagement Softwarelizenzierung IT-Compliance Softwareschutz Digitales Rechtemanagement"